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| Adriaküste 2017Zur UL-EM nach Ungarn und weiter an die Adria 2017 von Viktor Wyklicky
Flug an die Adriaküste 2017 (Details: Auf die Grafik klicken) Bilderbuchflug an der kroatischen Adriaküste. Von Berlin über Tschechien und Österreich nach Ungarn. Am
Südwestufer des Balatons fand die diesjährige UL-Europameisterschaft statt.
Ein dreitägiger Abstecher an die Adriaküste war zum Eingewöhnen eingeplant.
Bis nach Tivat in Montenegro sollte die Tour bei idealen Bedingungen führen und
zurück über Mostar. Es kam etwas anders, wie die Bilder zeigen. Von Saarmund bei Berlin ging es nach einer Fernbusnachtfahrt aus München, weiter mit dem Trike zurück nach Süden. Geplant war ein Treffpunkt mit der Bodencrew in den österreichischen Alpen. Schnell war jedoch klar, bei der Wetterlage (Murenabgänge und Starkregen), dass das kein guter Plan war. Noch am Vormittag wurde ein neues Ziel auserkoren, Krems bei Wien sollte es werden. Die ersten beiden Etappen nach Großenhain und
Großrückerswalde waren gerade recht zum eingewöhnen. Erste Überraschung
dann, Funkprobleme, der Helmstecker musste nachgelötet werden. Die Segelflieger
hatten gleich alles parat und so konnte es mit einer Stunde Verzögerung weiter
nach Tschechien gehen. Pisek, ein kleiner UL Platz war noch nicht auf die neue Frequenz (8,33kHz) umgestellt. Aber die wollten einen nicht haben, also weiter nach Budweis-Hosin, der letzte Platz in Westtschechien, der auch noch mit der alten Frequenz arbeitete. Das sehenswerte Schloss (Zamek Hluboka) war natürlich Pflicht von oben abgelichtet zu werden. Weiter mit einem entspannten Abendflug über das Waldviertel nach Krems. Ganz ohne Zeitdruck war das Tagesziel erreicht und die ersten beiden Flugpläne geschlossen, es sollten noch so einige folgen. Der Sonntag brachte auch ins Donautal etwas Regen, aber bei weitem nicht so ergiebig wie in den Alpen. Und nachdem der Flieger sicher in der Halle unter gebracht war, konnte man sich von den „Anfangsstrapazen“ etwas erholen. Die eine und andere Sache wurde noch mal in Ruhe am Flieger kontrolliert. Am Montag ging es dann recht gemächlich am Flugplatz los. Wieder mit Flugplan, die Ungarn legen darauf wert, über die Ausläufer des Wienerwaldes, außerhalb der TMZ und des Sperrgebiets, aber mit recht ordentlicher Funkverbindung um Wiener Neustadt West herum. Ab der Grenze begleitete einen Budapest Info gut zu verstehen bis nach Sitke, ein kleiner UL Platz in dem Bädereck um Sarvar. Das nichts los ist auf dem Platz am Werktag war ja zu erwarten, aber der Platz bestand nur aus einer leicht welligen Piste, sonst nichts, kein Halle, kein Clubheim. Aber es war ein deutscher Dreiachser am Platz. Der Eigentümer ist regelmäßig dort und berichtete von heftigen Gewittern am Sonntag in der Umgebung, so daß er sogar seinen Flieger sicherheitshalber in den Anhänger zusammengeklappt hatte. Die letzte Etappe zur recht kurzen Anreise nach Nagykanisza war dann schon mal ein Vorgeschmack auf flaches Land während der Europameisterschaft dort. Aber wir waren ja rechtzeitig vor Ort und das Camp war schnell bezogen. So konnte es am nächsten Tag gleich weiter an die kroatische Küste gehen. Wegen dem Zoll wurde der Balaton Airport angeflogen, nichts los, sehr günstige Landegebühren, aber begrenzte Öffnungszeiten. Und gleich ein Rüffel von der Fluglotsin, warum wir uns ohne Flugplan (vom 30km entfernten Nagykanisza) und noch 10 Minuten vor der Öffnung meldeten. Aber kein Problem, wir landeten pünktlich 5 nach 9 und alles war in Butter, dachten wir. Schnell die Zollformalitäten erledigt und weiter ging es mit Flugplan Richtung Kroatien, 60 km nach Varazdin im Dreiländereck mit Slowenien. Die freundliche Dame am Funk klärte uns jedoch auf, ohne Transponder geht der Flug so nicht. Wir baten um eine Ausnahme, da wir unter 1000ft GND bleiben wollten. Die Freigabe aus Budapest kam umgehend mit der Auflage direkt und 1000ft MSL zu fliegen. Sportlich wenn man einige Erhebungen mit 1200ft dazwischen hat. Das wieder eröffnete Varazdin bietet sich als Schlechtwetter Ausweichplatz zum Flug um die Alpen und Einreise im Norden an. Es ist der einzige Zollplatz (neben Zagreb) im Norden Kroatiens. Schnell noch mal den Tank randvoll gemacht, die Tanke gibt
es zwar am Platz, aber gerade nicht in Betrieb, also günstiger gleich nebenan
von der Autotankstelle mit freundlicher Unterstützung des Flugplatzleiters. Der
Zoll muß zwar 24h vorher angekündigt werden, aber sonst läuft das ziemlich
unkompliziert ab. Große Pläne hat der Flugplatz mit seinem Empfangsgebäude,
ein Neubau mit Unterkunft soll folgen. Nach dem Start auf der großzügigen Betonpiste ging es
jetzt weiter nach Süden, an Zagreb vorbei. Dass wir überhaupt etwas von Zagreb
Info verstanden verwundert, denn ein hohes Bergmassiv trennte uns von der Stadt.
Wir meldeten brav die VFR Route Panon 1 und dass wir außerhalb der Kontrollzone
in 1000ft GND bleiben, das beruhigte den Controller und nur wenige Meldepunkte
wurden abgefragt. Südlich von Zagreb war es dann auch kein Problem direkt
Richtung Plitwitzer Seen abzubiegen, alles ohne den sonst üblichen Flugplan.
Die Plitwitzer Seen muß man vom Boden aus gesehen haben, um die beeindruckende
Landschaft dort unten richtig einzuordnen. Gerade recht zur Mittagspause waren
wir in Otocac bei hochsommerlichen Temperaturen. Schnell ein Plätzchen am Rand
der Halle mit Schatten, so wurden die Eindrücke etwas verarbeitet. Kroatien Velebit, Gebirge direkt an der Adria Wir rechneten noch mal Wind und Sprit durch, kürzten da
und dort und beschlossen den Schlenker um die Kontrollzone von Zadar übers Meer
zu wagen. Den direkten Weg zum Platz in Sinj kannten wir von unserem letzen
Trip, bei etwas ungünstigeren Bedingungen mit starkem Gegenwind, Nieselregen
und dem damit verbundenen Funkausfall, was fast zu einer Suchaktion geführt hätte.
Jetzt also erst Mal Höhe machen um übers Gebirge an die Küste zu kommen, bei
den Temperaturen (auch in der Höhe) schon mal die erste Herausforderung. Dazu
noch ein leichtes Lee mit den entsprechenden Turbulenzen. Und dann kommt man in
Höhe Gospic in 4000ft zur Küste und soll sofort auf 1000ft runter. Dabei waren
die Sichten so beeindruckend, dass man sich zwingen musste, die Höhe abzubauen.
Aber auch unten angekommen waren die Eindrücke nicht minder berauschend. Kroatien Unterwasserwelt und das im Schneckentempo von oben! Vor dem nächsten Meldepunkt der VFR Adria 2 Route wurde Zadar Radar unser weiterer Flugverlauf mitgeteilt, die Freigabe war schon Routine. Etwas Heli Verkehr mit Sightseeing das war es schon, einfach nur aufs Wasser konzentrieren und die Schattierungen bis zu den vorgelagerten Insel in sich Aufsaugen. Dann südlich von Zadar Verlassen der VFR Route und schon wollte der Controller nichts mehr von uns wissen, die letzten 50 km wieder ganz ungestörtes Fliegen in der Wildnis hinter der Küste. In Sinj waren noch zwei Löschflugzeuge im Einsatz, die je nach Bedarf landeten und gleich wieder in der Luft waren. Nachdem das uns bekannte Hotel keine freien Zimmer mehr
hatten und in der Nähe sonst auch nichts zu kriegen war, konnten wir wesentlich
flexibler das neue Apartment am Flugplatz nutzen. Mit einem
Verdauungsspaziergang nach dem guten Abendessen war die erste Etappe unseres
Kroatienausfluges ein voller Erfolg. Kroatien Buchten, ein Segler/Motorbootparadies Der Mittwoch war wieder von
Öffnungszeiten geprägt. Es sollte nicht direkt nach Mostar in
Bosnien-Herzegowina gehen, viel zu einfach, nein ein Abstecher nach Tivat in
Montenegro stand mit auf dem Programm. Um etwas von den Buchten dort zu erleben,
möglichst früh losfliegen, denn Mostar schloss bereits um 16 Uhr (im
Hochsommer). Auch Brac, ein uns vom letzten Ausflug über Sarajevo bekannter
Regionalplatz machte an diesem Wochentag schon um 16 Uhr zu, was uns später
noch beschäftigen sollte. Also den Morgen genießen und um 7:30 in die ruhigen
Lüfte wieder Richtung Küste. Das mächtige Bergmassiv schlief noch mit seinen
Leewalzen und so ging es kurz nach der Öffnung von Brac um 8 Uhr über die
Meerenge auf die Insel. Schnell Zoll erledigt und weiter ging es der Küste
entlang nach Süden. Fieren mussten wir an diesem Morgen bestimmt nicht, sogar
über dem offenen Meer waren es schon über 30°C und das in voller Montur incl
Schwimmwesten, da kam man schon beim bloßen Zuschauen ins Schwitzen. Dafür war
aber die Küstenregion viel zu beeindrucken, als dass wir uns darüber aufregen
mussten. Verspielte Buchten und steil abfallende Ufer wechselten sich regelmäßig
ab. Die ersten Ausflugboote machten sich auf den Weg die besten Ankerplätze zu
erreichen. Und wir konnten das Ganze gelassen aus der Vogelperspektive genießen.
Als wir Split Radar nicht mehr erreichten, ging es weiter mit Dubrovnik Radar.
Wir mussten einen kleinen Schlenker hinaus aufs offene Meer machen und konnten
dadurch nichts von der historischen Stadt mitbekommen. Tivat Anflug, eine Piste ohne Rollwege Kurz darauf hatten wir auch die Südspitze Kroatiens erreicht und der Anflug auf Tivat stand bevor. Wir erwarteten einen kleinen verschlafenen Regionalflugplatz, der mit seiner Slotanforderung Eindruck machen wollte. Der Direktanflug wurde gleich mal gecancelt und auf einmal waren wir die Nummer drei im Anflug. Über die Meldepunkte VESLO und SOLAN ging es die Standart VFR Route zum Airport. Kaum waren wir im Holding kam auch schon die Freigabe zur Landung. Am Boden dann richtig heiße Luft. Man bemühte sich gleich
den Schatten aufzusuchen und möglichst wenig zu tun. Im Pilotoffice war es dank
Klimaanlage gut auszuhalten. Die Formalitäten waren schnell erledigt und es
ging in Begleitung und mit unserem Reservekanister durchs Terminal. Und da war
richtig was los, es wurden einige Flieger nach Europa und vor allem Russland
abgefertigt. Und alles auf einer Piste ohne Rollwege. Und für die großen
Flieger richtig anspruchsvoller An und Abflug mit hohen Bergen auf drei Seiten.
Zwar ging die Piste auf der eine Seite gleich ins Wasser aber nur 3 km, dann war
die Bucht von einem 6000ft hohen Massiv begrenzt. In der Gegenrichtung quasi das
selbe. Nachdem uns das mit der Abfertigung etwas suspekt vor kam verzichteten
wir auf eine Stadtrundfahrt und ich holte nur 10l Sprit zur Sicherheit. Zurück
am Airport rollten schon die nächsten Busse mit russischen Hieroglyphen vor das
schon proppe volle Terminal. Mit Begleitung ging es recht schnell durch die
Abfertigung und weiter zu Flieger. Noch waren wir recht früh dran für unsere
letzte Etappe nach Mostar. Dann begann das Warten. Wir meldeten uns am Funk und
sollten Position halten. Der erste große Flieger ging auf die Piste und das
Rollen bis zum Ende der Piste dauert natürlich entsprechen lang, bis dieser
startete und ein weiterer gelandet war. Pause und es tat sich nichts bis der nächste
Große kam. Nach einer Ewigkeit durften wir zumindest schon mal bis zum Taxiway
rollen. Aber der Controller monierte schon meinen schlechten Funk. Am Taxiway
war dann Schluss, so sollten wir nicht weiterkommen. Es folgte eine einstündige
Diskussion, wie wir wieder von dem Flugplatz weg kommen sollten. Damit war unser
Slot in Mostar nicht mehr zu halten. Auch Brac hatte bis zu unserer Ankunft
(nach 16 Uhr) schon zu. Dubrovnik und Split waren mir etwas zu heikel, da war
vermutlich noch mehr los. Es viel mir noch Sarajevo ein, aber da benötigt man
auch wieder einen Slot, den bekamen wir per Telefon recht unproblematisch. Nach
weiteren Diskussionen über die Abflugmodalitäten und Meldepunkte hatten wir
endlich die Starterlaubnis. Nichts wie weg hier, bevor sie es sich wieder anders
überlegen. Nach
Verlassen der Kontrollzone ging es trotz 1000ft GND wegen der Berge gleich auf
6000ft hoch und das bei 40 Grad, da wird es dem Motor dann auch nach gewisser
Zeit recht heiß. Mit etwas reduzierter Leistung und Konturenflug war das
Hindernis aber auch genommen und die wertvolle Höhe wurde nur sehr zögerlich
preisgegeben. Podgorica Approche hatte da auch nichts dagegen und gab uns noch
zur Info auf den Weg: „Wenn sie uns nicht mehr hören selbständig nach Banja
Luka Information wechseln“. Nach einer Stunde über dem Niemandsland und einem
lokalen Gewitterschauer mit etwas Turbulenzen kamen wir in die Nähe von
Sarajevo. Hatten wir schon beim letzten Mal vergeblich nach VFR Anflug Infos
gesucht, war das diesmal das selbe, aber die freundlichen Controller waren
geduldig und ich fand in der Movingmap vom Skymap einen Intersektion in der Nähe
des Platzes den ich melden konnte. Wir bekamen nach der Landung auch gleich
einen Parkplatz direkt vor einer Halle und für die Fläche brachte ein Stapler
gleich zwei schwere Paletten mit Betonklötzen zum Befestigen. Ein
passendes Hotel im Zentrum wurde schnell reserviert, wie sich später
herausstellte ideal als Ausgangspunkt für unseren Abendspaziergang durch die
Altstadt und danach am Flusslauf mit der berüchtigten Brücke des Attentats auf
den österreichischen Thronfolgers, was zum Ersten Weltkrieg führte. Mitten auf
dem Basar in einer engen Gasse wurde uns ein Restaurant empfohlen und wir
konnten den heißen und hitzigen Tag bei etwas Kühlem ruhig ausklingen lassen.
Das bunte Treiben mit orientalisch-europäischem Flair war schön anzuschauen
und ein Mitbringsel für die Daheimgebliebenen auch schnell gesichtet. Mit den
geänderten Flugvorbereitungen für den nächsten Tag ging es zur wohlverdienten
Nachtruhe. Sarajevo Zentrum, natürlich in der Kontrollzone Tanken war das Thema am heutigen Morgen. Denn AVGAS verträgt
der BMW Kat nicht, also Autosprit besorgen. Sollte doch kein Problem sein, einen
Kanister gibt es doch an jeder Tankstelle zu kaufen, denkste und für einen
Baumarkt waren wir noch zu früh dran. Mit viel Überredungskunst war dann doch
ein gebrauchter Kanister aufzutreiben. Anschließend ein kleines Frühstück am
Airport und dann mit den Kanistern zur Sicherheitskontrolle, die wir am Vortag
per Mail über unsere Absicht mit 40 Liter Sprit aufzulaufen informiert hatten.
Klappte soweit auch alles ganz planmäßig und weiter über das Handlingoffice
zum Flugplanbüro. Dort der erste Blick auf eine Anflugkarte mit VFR
Meldepunkten, so etwas wünscht man sich eigentlich in der AIP. Die Route wurde
kurz abgestimmt und der Flugplan für den innerstaatlichen Flug aber mit zwei
kontrollierten Plätzen aufgegeben. Zum Tanken kam natürlich vorschriftsmäßig
die Feuerwehr angerückt und entsorgte auch den zurückgelassenen Kanister. Mit
einem Schlenker über die Innenstadt von Sarajewo ging es in die Berge Richtung
Banja Luka, wo wir schon eine Slot Anmeldung unserer ursprünglichen Route über
Mostar nutzen konnten. Angenehm ruhig verlief dieser Frühstücksflug über
ausgedehnte Landstriche, die auch ein deutsches Mittelgebirge sein konnten. Auf
dem zum Teil militärisch genutzten Flugplatz war wirklich nichts los, ist halt
auch nicht unbedingt eine Urlaubsregion, wie bei den letzten Plätzen. Auffällig
die Nähe zu Russland, mit kyrilischen Schriftzügen und Putin-Bildern im
Office. Zu Mittag wurde es wieder brütend heiß. Wir nahmen noch etwas Flüssigkeit
zu uns und dann ging es über Kroatien wieder nach Ungarn zu unserm
Ausgangspunkt an den Balatonairport. Die Landschaft wurde brettel eben nach
einem kleinen Höhenzug innerhalb Kroatiens. Nachdem auch Zagreb Information
wieder unser Positionsmeldungen empfangen konnte, ab der Hälfte der Strecke,
war Budapest Information von Begin an gut zu empfangen. Wir hatten zumindest am
Balatonairport mit etwas Leben im Terminal gerechnet, aber nicht mal ein Getränkeautomat
war aktiv. Also weiter zu unserem EM Stützpunkt im 30km entfernten Nagykanisza. Tornadoschaden am EM Austragungsort Wir hatten dort den Flieger schon im abgestecken Parkareal festgemacht, als uns die Wettersituation etwas zu denken gab. Das Radar zeigte eine Gewitterzelle bei Ljubljana, die sich nach Osten bewegte. Als sie südlich von Maribor war, gab es immer noch keine Unwetterwarnung. Wir beschlossen den Flieger ins Camp zu nehmen und die Flügel anzulegen. Ausgerichtet nach Westen hinter dem Wohnmobil glaubten wir uns in Sicherheit. Die Flächen waren gerade zusammengebunden, da ging der Tornado natürlich nicht aus der erwarteten Richtung über den ganzen Flugplatz und zerstörte eben den Zeltaufbauten auch Hallendächer und eben 12 Flieger zum Teil komplett. Wir hatten Glück mit unserem Trike, es blieb heil trotz der vollen Breitseite die wir abbekamen. Die restliche Zeit während der EM hatten wir dann zumindest keine Wettertechnischen Probleme, es war einfach nur heiss und trocken. Passend zu Rückflug dann die Wende. Kräftiger Nordwind
setzte ein und lies einen Rückflug um die Alpen im Osten kaum zu. Dazu noch ein
ausgiebiges Regenband, bescherte bescheidene Sichten, zumindest ganz in der früh.
Die tschechischen und britischen Dreiachser hatten keine andere Wahl und folgten
dem dunklen Regengebiet. Mein Plan ging in das besser werdende Ostteil von
Slowenien. Auch der Wind, den ich am Abend vorher noch ausgiebig studiert hatte,
war deutlich geringer als befürchtet. Und so war der kurze Hüpfer auf einen
kleinen UL Platz zu einem EM Kameraden gerade recht zur Einstimmung auf den Rückflug
nach Lindau am Bodensee. Nach kurzer Pause ging es dann südlich der
Kontrollzone von Maribor in die Berge nach Slovenj Gradec. Ein Platz mit
Asphaltpiste und sehr schönem Campingareal incl. Blockhütten und Sportmöglichkeiten.
Das Restaurant am Platz mit Sonnenterrasse war gerade recht für einen keinen
Imbiss zur Mittagszeit. Weiter ging es zum Drautal mit einem kleinen UL Platz
direkt vor der österreichischen Grenze. Der Platz wird sicher bei eine der nächsten
Ausflüge als Zwischenstopp genutzt, diesmal aber nur von oben begutachtet. Quer
zum Tal könnte ich mir jedoch vorstellen, nicht unbedingt einfach zum Anfliegen
bei Nord oder Südwind. Soelkpass Murenabgang, noch vor 2 Wochen in der Flugplanung gestrichen Klagenfurt
Radar empfing einen freundlich mit einigen Positionsmeldungen. Nach dem Überflug
des Bergrückens westlich von Wolfsberg wurde ich schon zum nächsten
Zielflugplatz nach Friesach abgegeben. Der Grasplatz mit Nord-Südausrichtung in
Talrichtung ist problemlos anzufliegen, wenn der Regen die Piste nicht
aufgeweicht hat. Für meinen Flugdrachen bekam ich aber trotz der Pfützen am
Landabahnende eine Landeerlaubnis. Irgendwie verlief hier das Wetter doch etwas
anders als in der ungarischen Ebene. Jetzt in dem herrlicher Sonnenschein konnte
man sich kaum vorstellen wie feucht die letzten Tage ausgefallen sein müssen.
Nachdem die passende Telefonnummer von Austrocontrol herausgekramt wurde, konnte
der letzte Flugplan der Reise geschlossen werden. Nach einem leckeren Kuchen und
einer kleinen Erfrischung war das Tagesziel Niederöblarn nicht mehr weit.
Kurzer Kontrollanruf und schon war man wieder in der Luft. Die Berge um einen
herum wurden höher und der Gegenwind im Tal nahm zu. Höhe machen war angesagt
um aus der Düsenwirkung raus zu kommen. Recht ruhig war es dann wieder am Sölkpass
mit seinen knapp 6000ft. Die Bewölkung nahm zu und die Bergspitzen um einen
herum waren noch in Wolken gehüllt. Ein kleiner Murenabgang versperrte die
Passhöhe und erinnerte einen an die Flugplanänderung zu Beginn der Reise, als
man noch mitten durch die Alpen nach Süden wollte. Jetzt ging es mit noch etwas frischen Temperaturen ins Tal hinunter zur Landung auf der Asphaltpiste. Drum herum stand alles unter Wasser, die Segelflugstrecke war eigentlich nicht nutzbar. Zwar sollte es trocken bleiben in der Nacht, aber man gönnte dem Flieger noch einen sicheren Hallenplatz. Der Platz hat neben dem in Österreich schon sehr verbreiteten Tankmöglichkeit von Mogas auch gleich Hotel und Restaurant am Platz. Aber nicht nur für die Durchreise ist es empfehlenswert hier Station zu machen, das Dachsteinpanorama allein ist schon eine Reise wert, wenn es nicht gerade Wolkenverhangen ist. Montag Morgen und schon richtig was los auf den Sportanlagen neben der Piste. Mit dem Fliegen lies ich mir jedoch noch etwas Zeit, die Sichten sollten mit jeder Stunde besser werden. Um 10 Uhr ging es dann in die Luft, da es in St. Johann eine Mittagspause von 12-13:30 gibt. Im Tal war es angenehm ruhig zu fliegen und die wenigen Wolkenfetzen behinderten den Flug nicht. Kurz vor Zell am See, ein Schlenker nach Norden über einen Höhenzug, der einen oder anderen lokalen Wolke ausweichend, gleich wieder Kurs Westen. In St. Johann wurden gerade noch einige Schulungslandungen durchgeführt und ich konnte anschließend direkt ins lange Endteil einschweben. Leider war die Gasstätte geschlossen, aber die Flugleitung hatte neben Kaffee auch eine Erfrischung anzubieten. Die Zeit wurde schon mal genutzt um die Flugzeiten und Spritverbräuche aufzusummieren. Es kam mal wieder einiges zusammen auf der sehenswerten Tour. Auch die letzten zweieinhalb Stunden am wilden Kaiser vorbei, über Kufstein und den Walchensee ging es mit Minimumfahrt dem Ziel Lindau entgegen. Ein beeindruckendes Flugerlebnis ging zu Ende. Nicht nur die Zahlen mit 45 Flugstunden und 4000km Flugstrecke drücken das aus, sondern die vielen Eindrücke und die kleinen und großen Gegebenheiten dazwischen, machten die Reise wieder zu etwas ganz Speziellem. Natürlich steck viel Planung und Detailarbeit in der Route, trotzdem kann man einen Flug an die Kroatische Küste nur jedem empfehlen. Und wenn es mal vom Wetter nicht so perfekt läuft, wie bei dieser Reise, sind Ausweichrouten, wie beschrieben im Osten immer wieder eine Alternative. Und wenn es nur bis Slowenien, immerhin schon südlich der Alpen geht, erwarten einen dort eine Vielzahl von kleinen UL Plätzen die auf eine Erkundung warten. Alles noch ohne Zoll, bis hin nach Ungarn. Der eine oder andere Flugplan sollte da nicht die große Hürde sein, jeder Tower ist da sehr hilfsbereit, bis hin zum Schließen, was aber auch in der Luft häufig schon möglich ist. Länderinfos gab es ja schon in den letzten DULV Infos. Als Ergebnis ist die Route in der Karte blau zu erkennen. Zur Vorbereitung wurden so einige Routen mit den verschiedenen Reichweiten durchgespielt. Denn beim Autosprit gibt es auf internationalen Flughäfen verständlicher Weise so gewisse Einschränkungen und AVGAS verträgt der BMW Motor mit Kat überhaupt nicht. Daneben mußten die sehr begrenzten Öffnungszeiten an einigen Plätzen in der Hauptsaison berücksichtigt werden (Mostar von 9-16 Uhr). Dass da einige Flugpläne zusammen kamen ist natürlich logisch, aber die kann man zum Teil auch schon online vorbereiten und dann nur noch mit den entsprechenden Zeiten ergänzen. Die Euro AIP ist natürlich neben den nationalen AIP die wichtigste Informationsquelle.
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