Bretagne 2022
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Bretagne 2022

Pfingsttour an die launische Westküste Frankreichs von Viktor Wyklicky

 

Bretagne 2022 Flug über Rheine an die Französische Westküste 2022  (Details: Auf die Grafik klicken)

Mit vier Trikes war ein Ausflug in die Bretagne zu Pfingsten für 10 Tage geplant. Dabei war uns klar, das Wetter dort ist recht launisch, also war immer ein Plan B notwendig um weiterzukommen. Aber Brest und die Küste das muß es schon in sich haben, der Anziehungsfaktor war groß.
Die verschiedenen Trikes kamen mal wieder aus so unterschiedlichen Richtungen, wie es besser nicht sein könnte, mit dabei Ballenstedt und Freiburg.
Die Deutsche Meisterschaft war diesmal in Rheine bei Münster, also starteten zwei Trikes aus der Ecke.
Dabei war die Anreise mit der Bahn an dem Pfingstwochenende aus München schon eine eigene Geschichte, Stichwort erstes Ferienwochenende mit 9 Euro Ticket, also wenn überhaupt was ging, dann nur in der Sardinenbüchse.


 

Startvorbereitungen Metelen  Startvorbereitungen in Metelen

Trotzdem ging es am Samstag Morgen planmäßig aus dem Münsterland zum ersten Treffpunkt nach Elz bei Limburg. 


 

Überflug Dortmund Airport  Überflug Dortmund Airport mit Urlaubsjets

Dortmund gestattete uns einen Durchflug durch die Kontrollzone mit den abfliegenden Urlaubsjets. Per Funk wurde für das dritte Trike das Startsignal auf einem Nachbarplatz gegeben. Mit neuem Sprit und einer kurzen Auffrischung ging es weiter bei traumhaftem Wetter über den immer wieder sehenswerten Mittelrhein. Durch die Info zum Sperrgebiet von FIS konnte der Übungsplatz Baumholder für den Direktanflug auf Hoppstädten genutzt werden.


Dort hatte sich auch der vierte Trikepilot aus Freiburg unter etwas schwereren Bedingungen eingefunden, als wir mit unserem strahlendem Sonnenschein seit dem Start im Münsterland.


Mit Kaffee und Kuchen konnte das Briefing für den Einflug nach Frankreich mit Flugplan und Ausweichplätzen besprochen werden. Dazu die weiteren Details zum Formationsflug und natürlich die Besonderheiten des privaten Ex-Militär Zielflugplatzes von Marville-Montmedy (PPR) inmitten eines riesigen Solarparks.


Schnell war die Grenze erreicht und Strassbourg Info begrüßte uns. Thionville mit seinem aufgelassenen Stadtflugplatz zog unter uns durch.


Die zahlreichen Sperrgebiete reduzierten sich am Wochenende auf die wenigen Atomkraftwerke, die man tunlichst beachten sollte. Die Landung auf dem riesigen Platz Marville ging locker vonstatten und auch der richtige Ausgang zum Vorfeld wurde gleich gefunden, Flugplan schließen und die nächste Etappe besprechen.


Die hatte es in sich, weil ein Gewitterband uns entgegen kam. Das war aber noch deutlich vor unserer Ankunft am kleinen Platz Azur bei Reims zu erreichen. Die Bedenken der neuen Teammitglieder wurden mit einer entsprechend detaillierten Ausweichplatzbesprechung incl. Rückkehroption berücksichtigt.


 

UL Gelände Corbeny Azur bei Reims  UL Gelände Corbeny Azur bei Reims

Auf der Hälfte der Strecke trübte sich dann das Sonnenlicht in eine milchige Brühe und man ahnte was auf einen zu kam. Aber wir erreichten unser Ziel mit dem vom Wetterbriefing gewährtem Sicherheitspolster. Das Gewitterband war noch in weiter Ferne. Natürlich waren wir froh, daß alle Trikes schnell in den sicheren Hallen Unterschlupf fanden und wir einen keinen Grillabend im Clubheim abhalten konnten. Kurz vor dem Schlafengehen kamen auch die ersten Regentropfen, der erste Tag hat schon mal richtig gut hingehauen.


 

Schlossanlage mit Rennbahn  Schlossanlage Chantily

Das Wetter an nächsten Tag sollte etwas anspruchsvoller werden. Zwischen verschiedenen Regenschauern sollte es an Paris vorbei Richtung Westen gehen. Die kräftigen Regenschauer hatten unseren Bereich verschont und so ging es mit etwas niedrigen Wolken los, ein paar Regentropfen waren am Anfang mit dabei aber kaum der Rede wert. Schon waren wir auch am Boden so richtig in Frankreich angekommen, die Schlossanlage von Chantilly mit eigener Rennbahn ist kaum zu toppen. Es folgte der Korridor westlich von Paris, von dem wir leider keine Stadtsilhouette bei den Bedingungen erhaschen konnten. 1500 Fuß war die maximale Flughöhe, zwischen Wäldern und Stadtgebieten fanden wir einen sicheren Weg.


 

Flers Trikes  Flers kurz vor der Kanalküste

An unserem geplanten Zwischenstop in Argentan war die abgesprochene Unterstützung ausgefallen, aber mit gemeinsamen Kräften (AIP und Telefonaten) wurde mit Flers das neues Ziel auserkoren. Mit einem kleinen aber kräftigen Regenband auf der kurzen Strecke war dort wieder Sonnenschein angesagt. Eine hervorragende Unterstützung durch die dortige UL-Gemeinde (auch Trikes waren dort vertreten) sicherte uns einen unterhaltsamen Abend in der Stadt.


 

Granville Kanalküste  Die Kanalküste bei Granville

Nur noch ein Vormittag mit Bilderbuchwetter war den Prognosen abzugewinnen, also auf zur Küste und den Mont St Michel aus sicherer Entfernung ablichten (Sperrgebiet 3000 ft). Kann man auch mit Bildern kaum beschreiben, muß man selbst erlebt haben.

 

Mont Saint Michel on Top  Der Mont Saint Michel von Oben

Auf dem weiteren Weg ins Landesinnere sammelten sich so langsam die Formation wieder und der nächste Zwischenstop war ein Springerzentrum mit staubiger Piste. 


 

Loches Halle  Zwei Hallen nur mit Trikes, sauber aufgereiht

Die letzte Etappe an diesem Tag sollte uns an das Südufer der Loire bei Tours bringen. Der UL Platz Loches war in der ursprünglichen Planung noch nicht drin, um so spannender, wie es uns dort ergehen sollte. Der herrlich hergerichtete Grasplatz mit Taxiway hatte zwei Hallen und Clubhaus zu bieten. Die Hallen waren zu unserer Überraschung ausschließlich mit Trikes bestückt, willkommen bei Freunden. Schnell wurden die Unterstellmöglichkeiten und die Unterkunft im Wohncontainer und Clubheim geklärt. Das Zelt blieb wieder im Gepäck, Gott sei dank, denn die nächsten Tage versprachen recht wechselhaftes Wetter. Deshalb war auch an ein Weiterkommen Richtung Bretagne nicht zu denken. 

 

 

Loches Stadtmitte  Beschauliches Städtchen mit viel Vergangenheit

Ein Pausentag mit einem Lokalflug an der Loire war gerade recht, denn der fußläufige Ort war richtig Beschaulich, kleine Einkaufsstraße, natürlich eine Burg und ein eigenwilliger Dom.
Ein Regengebiet sollte am Folgetag durchgezogen sein und wir starteten Richtung Heimat, natürlich zwei Tage zu früh, aber der Westen war stürmisch und wechselhaft. Mit einem Stop in Aubigny wegen noch schlechter Sicht, ging es via Avallon nach Gray, ein Platz mit IFR Verkehr, trotzdem alles völlig unspektakulär. Nachdem wir uns telefonisch nicht so richtig verständigen konnten, war dann vor Ort alles wieder sehr gut gelöst. Die UL Werkstatt hatte die Schließberechtigung zu den anderen Hallen und noch mit den ersten Gewittertropfen waren alle Trikes vollgetankt in der sicheren Halle aufgeräumt. Hotel, Essen, Transport, alles organisierte der Werkstattchef perfekt für uns.

 


 

Bodenseestimmung  Bodenseestimmung immer wieder schön

Zurück nach Deutschland wieder mit Flugplan waren wieder die Sperrgebiete in unserer Richtung aktiv, auch hierfür hatte der Chef die richtige Routenwahl, erst nach Süden unter dem Tiefflugband bis Besancon und dann weiter über Belfort trockenen Fußes nach Bremgarten. Der Schwarzwald war natürlich bei der Westwetterlage zu, also nach Süden entlang des Rheins und auf der Rückseite wieder hoch nach Donaueschingen zum Abendessen. Es war noch Zeit auf dem Rückweg nach Lindau einen kurzen Stop in Sauldorf-Boll einzufügen.


 

Schlössertour  Pflichtprogramm Schlössertour auf bayrisch

Mit einem Lokalflug zu den bayrischen Schlössern wurde das Unternehmen Bretagne einen Tag früher als geplant beendet. Aber die Truppe hatte ja noch einen spannenden Rückflug unter anderem bis nach Ballenstedt am Harz vor sich.


 


Mit genau 25 Stunden in der Luft bei 2300km ging das Unternehmen Pfingsttour zu Ende und obwohl wir nicht unser Highlight Brest erreichen konnten, hielt sich die Enttäuschung aufgrund der schwierigen Wetterlage in Grenzen. Sicher wird in der Zukunft das Ziel wieder einmal die Nordwestecke von Frankreich mit der abwechslungsreichen Küste sein. Trotz Sprachbarrieren hatten wir wieder beeindrucken hilfsbereite Begegnungen erleben dürfen, für die wir uns nur ausdrücklich bedanken können.